Am heutigen Tag wird in allen Ländern die Geburt Sri Ramas gefeiert. Rama hielt seine Taten, Worte und Gedanken, das heißt Körper, Sprache und Geist, immer rein und völlig frei von Makeln. Eigentlich sollte man die Geschichte von Rama als profunde Allegorie verehren. Jede Handlung und jeder Charakter in dieser Geschichte zieht die Aufmerksamkeit auf sich und prägt sich in die Erinnerung ein, weil die Allegorie persönlich auf uns alle zugeschnitten ist. Betrachtet zum Beispiel Dasharatha. Er repräsentiert den menschlichen Körper mit den fünf Wahrnehmungssinnen und den fünf Sinnesorganen des Handelns. Er hat drei Ehefrauen – die drei Gunas oder Wesensarten: Sattva, Rajas und Tamas namens Kausalya, Sumitra und Kaikeyi. Er hat vier Söhne, die in sich den vier Zielen des menschlichen Lebens verkörpern – Rechtschaffenheit (dharma), Wohlstand (artha), Wünsche (kama) und Befreiung (moksha). Rama ist die wahre Verkörperung von Dharma. Die anderen drei Ziele können nur durch beständiges Festhalten an Dharma erreicht werden. Wir sehen daher, wie die Brüder Lakshmana, Bharatha und Shatrughna den Spuren von Rama folgen.

Sri Sathya Sai, 18. April 1986