Bloße Gelehrsamkeit in den Heiligen Schriften nützt überhaupt nichts. Die Veden, die Upanischaden und die heiligen Schriften sind Lehren für das praktische Leben. Ohne diese Praxis ist - bei aller Wort-Mächtigkeit und Gelehrsamkeit - alles eine kolossale Verschwendung. Um diese Lehren in das tägliche Leben zu bringen, muss man das „Ich weiß“-Gefühl aus der Welt schaffen, die Augen für die wahre Essenz öffnen und darüber nachsinnen. Dann kann man erfolgreich Glückseligkeit erlangen. Der Wetter-Kalender mag anzeigen, dass es zehn Eimer voll Wasser regnen wird; aber selbst wenn der Kalender zehnmal gefaltet und zusammengedrückt wird, kommt kein einziger Tropfen Wasser aus ihm heraus. Der Zweck des Kalenders ist nicht, Regen zu geben, sondern nur, Informationen darüber zu geben. Auch die heiligen Schriften können nur Informationen über Lehren, Axiome, Regeln, Vorschriften und Pflichten geben. Sie unterweisen in den Methoden, Frieden und Befreiung zu erlangen. Aber sie sind nicht mit diesen Essenzen der Glückseligkeit gesättigt. Man muss den Weg, die Richtung und das Ziel entdecken, wie sie in ihnen beschrieben sind; dann muss man den Weg beschreiten, der Richtung folgen und das Ziel erreichen.

Prema Vahini, Kapitel 16